Fast wie eine Begrüßung pustet ein Vulkan eine schwarze Rauchwolke in die Luft. Der rauschende Pazifik umspielt den schwarzen Sand. Gut gelaunte Frauen, lächeln dir in ihren Blumenmustern zu. Kakao- und Kaffeeplantagen übers ganze Land verstreut. Mit seiner Vielfalt und Gastfreundschaft hat mich Guatemala – “das bunte Land” in der Sprache der Maya – direkt in seinen Bann gezogen. Deshalb kann ich’s kaum erwarten, dich mit auf die Reise durch unvergessliche Guatemala Sehenswürdigkeiten zu nehmen. Vielleicht kann ich mit den Guatemala Reisetipps auch etwas Fernweh in dir herauskitzeln.
 
Schon bei der Landung in Guatemala bekommst du mit dem unfassbar schönen Blick auf die majestätischen Vulkane und riesigen Seen einen Vorgeschmack auf die faszinierende Landschaft, die dich erwartet.
Zwischen der rauen Pazifikküste im Süden und der entspannten Karibik im Nordwesten, hält Guatemala eine Vielfalt, die ich selten in einem einzigen Land erlebt hab, bereit. Und ich hab in über 45 Ländern so einiges gesehen.
Saftige Regenwälder, blaue Lagunen, antike Maya Ruinen und gigantische Berge schreien buchstäblich nach Abenteuer.

 

Da ich ein paar Wochen in einer Umweltorganisation als Volunteer gearbeitet hab, konnte ich einige Locals kennenlernen. Diese Zeit konnte ich auch nutzen, um meine guatemaltekischen Freunde nach deren liebsten Guatemala Sehenswürdigkeiten buchstäblich auszuquetschen. Zusammen mit meinen persönlichen Erfahrungen aus 4 Wochen im Land hab ich das Ganze hier in den Reisetipps für Guatemala zusammengepackt.

 

 

Traditionally dressed women at Lake Atitlan

 

Traditionally dressed women at Lake Atitlan

1 | Entdecke Antigua und seine Straßen im Kolonialstil

Als ich durch die kopfsteingepflasterten Straßen mit den farbenfrohen Häuschen schlendere, bin ich total überrascht von dieser hübschen Kolonialstadt mit ihren grünen Innenhöfen, die über die ganze Stadt verstreut sind.
Während es rund um den Hauptplatz wuselt und die Straßen belebt sind, liegt dennoch Entspannung in der Luft.
Antigua war meine erste Station, als ich in Guatemala angekommen bin, und ich wurde an jeder Ecke so herzlich von den unglaublich netten Einheimischen begrüßt.

Antigua war früher die Hauptstadt von Guatemala, bevor sie durch einen Vulkanausbruch zerstört und durch Guatemala-City als neue Hauptstadt abgelöst wurde. Es ist noch immer die bei weitem schönere Stadt der beiden und du kannst sie leicht zu Fuß entdecken.
Zudem gibt’s viele tolle, süße Restaurants für jeden Geldbeutel.
Ein perfekter Ausgangspunkt, um Antigua zu erkunden ist das hübsche Somos Hostel. Dort gibt’s sogar einen Whirlpool im grünen Hinterhof!

So kannst du deine Tage in Antigua verbringen:
  • Geh auf Entdeckungstour – Lass dich durch die hübschen Sträßchen treiben.
  • Cerro de la Cruz – Ein Aussichtspunkt, von dem du einen grandiosen Blick über Antigua hast und an klaren Tagen direkt auf den beeindruckenden Volcán de Agua blickst, wie er über die Altstadt wacht.
  • Caoba Farms – Eine Eco-Farm, auf der du frische Bio-Lebensmittel direkt dort, wo sie angebaut wurden, essen kannst (samstags gibt’s sogar einen Bio-Markt).
  • Walking tour – Es gibt mehrere Free Walking Tours in Antigua, denen du dich anschließen kannst.
  • Wandern – In Antigua findest du die ganzen Veranstalter, mit denen du deine Wanderung auf einen der umliegenden Vulkane buchen kannst.
  • Schlemmen – Probier dich durch die ganzen leckeren Restaurants und Cafés mit ihren hübschen Innenhöfen.
  • Mach einen Spanisch-Kurs – Falls du kein Spanisch sprichst, ist Antigua der perfekte Ort, um es zu lernen. Dort gibt’s super viele Spanischschulen und die Sprache wird dir enorm helfen, durchs Land zu reisen und die Sehenswürdigkeiten von Guatemala zu erkunden.

Ein paar meiner Lieblingsrestaurants und -cafés in Antigua sind:
  • Taqueria El Changarrito – super leckere Veggie-Tacos mit Sojahack
  • Once Once – schlichtweg ein Paradies für Veganer
  • Samsara – für exotisches vegetarisches Essen mit orientalischen Einflüssen
  • La Bruja – in einem hübschen Innenhof voller Cafés und Restaurants gibt’s hier leckeres veganes Essen
  • Café Fernando – für gutes typisches Chopin Frühstück und super leckeren Tee und Kaffee
  • Union Café – für super Smoothies und kleine Leckereien

2 | Erklimme einen Vulkan zum Sonnenaufgang

Wusstest du, dass es in Guatemala über 30 Vulkane gibt? Eine Vulkan-Wanderung gehört also auf jeden Fall auf jede Liste von Guatemala Reisetipps. Dieses Abenteuer ist wirklich eine einzigartige Erfahrung.
Während die meisten Vulkane des Landes schlafen, kannst du regelmäßig dunkle Rauchwolken von den vier aktiven aufsteigen sehen.

Die beliebtesten Vulkan-Wanderungen in Guatemala sind die folgenden drei:
  • Pacaya – Eine vergleichsweise einfache Wanderung, die nur etwa 2 Stunden dauert, bei der du mit etwas Glück die Lavaflüsse des aktiven Vulkans sehen kannst. Hier kannst du eine Pacaya Tour buchen.
  • Acatenango – Die anstrengende Wanderung ist nicht ohne Grund auch die beliebteste: Vom Basecamp hast du einen atemberaubenden Blick auf die anderen Vulkane. Und vom Gipfel kannst du einen einzigartigen Sonnenunter- oder -aufgang erleben. Mehr dazu weiter unten.
  • Volcán de Fuego – Hier hast du die seltene Gelegenheit, einen aktiven, aber ziemlich sicheren Vulkan zu besteigen und zu beobachten, wie er nachts leuchtende Lava spuckt.

Andere Vulkanwanderungen sind sicherlich auch landschaftlich total sehenswert. Die abgelegenen können jedoch gefährlicher sein, da es schon einige Fälle gegeben hat, bei denen Wanderer überfallen wurden.
Nicht nur deshalb wird empfohlen, nie auf eigene Faust zu wandern, sondern immer mit einem erfahrenen Guide. Da bist du einfach auf der sicheren Seite. Für die anspruchsvollen Wanderungen gibt es nämlich meist auch keine gute Beschilderung und das Wetter im guatemaltekischen Hochland kann total schnell umschlagen.

The view from Acatenango volcano

The view from Acatenango volcano

Acatenango Vulkanwanderung

Wir haben uns für die legendäre Acatenango-Wanderung entschieden, da wirklich jeder, den wir getroffen hatten, von der unglaublichen Aussicht auf den feuerspuckenden Volcán de Fuego geschwärmt hat.
Mit einem nachhaltigen Fokus, veganer Verpflegung, wiederverwendbaren Lunch-Boxen und dem einzigen Basecamp mit einem richtigen Shelter stand unsere Entscheidung fest – wir machen die Wanderung mit Wicho and Charlie’s.

Und wir haben die Wahl nicht ein einziges mal bereut. Du kannst alles an Ausrüstung mieten, was du brauchst. Vergiss nicht, Wanderstöcke auszuleihen! Auf den steilen, sandigen Pfaden sind sie dein Lebensretter, glaub mir.
Besonders als wir gesehen haben, wie andere Wandergruppen während ihrer Lunchbreak in Styropor- und Plastikverpackungen herumgestochert haben und Basecamps mit dünnen Zelten ansteuerten, waren wir froh über unsere Tour.
Die Wanderung ist anspruchsvoll und die Temperatur sinkt auf um die null Grad, daher sind gutes Essen, die richtige Ausrüstung und eine gut geschützte Unterkunft super wichtig.

Auf der 4-5 stündigen Wanderung hoch zum Basecamp durchquerst du total unterschiedliche Landschaften – von moosbedeckten Wäldern bis hin zu trockenen, staubigen Pfaden. Und die Aussicht von oben kann man einfach nicht in Worte fassen. Das musst du einfach selbst erleben! Definitiv einer der allerbesten Guatemala Reisetipps und ein Abenteuer, das ich nie vergessen werde.

Genau in dem Moment, als wir schnaufend am Basecamp ankamen, wurden wir von einem lauten Schrei vom El Fuego willkommen geheißen, wobei er große Steinbrocken und Asche in die Luft gespuckt hat. Was für ein Naturspektakel! Auch nachts konnten wir mehrfach den Boden vibrieren spüren.
Nach ein bisschen Zeit zum Ausruhen kannst du entscheiden, ob du weiter zum Gipfel oder zum El Fuego zum Sonnenuntergang wandern willst. Alternativ kannst du auch einfach im Basecamp bleiben.
Außerdem kannst du am nächsten Morgen zum Gipfel wandern, um einen unfassbar schönen Sonnenaufgang zu erleben.

El Fuego Vulkan-Wanderung

Abenteuerlustige, die vom Vulkanerlebnis nicht genug kriegen, können noch einen drauf legen. Um genau zu sein, kannst du eine weitere 4-stündige Wanderung zum Volcán de Fuego, dem aktiven Nachbarn des Acatenango, ranhängen.

Du fragst dich vielleicht, wer so durchgeknallt ist? Genau das hab ich auch gedacht. Und am Ende konnte ich’s doch nicht lassen. Die sprühende Lava aus der Nähe zu sehen, klang einfach zu verlockend. Und es lässt sich einfach nicht in Worte fassen!
Aber der Anblick ist definitiv eine der Sehenswürdigkeiten in Guatemala, die man sich am härtesten erarbeiten muss. Für mich zumindest war’s ganz sicher eine der anstrengendsten Wanderungen, die ich je gemacht hab. Besonders der Weg zurück zum Basecamp im Dunkeln, nachdem du alles gesehen hast, ist körperlich und mental eine Challenge.

3 | Geh Surfen an der Pazifikküste

Zwischen der wilden Pazifikküste und der ruhigen Karibik eingebettet, hat Guatemala eine einzigartige Lage. Die beiden Küsten könnten kaum unterschiedlicher sein. Während du in der nordöstlichen Karibik des Landes flache Sandstrände findest, lockt die lange Südküste mit schwarzem Vulkansand und rauen Wellen.
Die spektakulären Wellen, die du entlang der Pazifikstrände findest, ziehen viele Backpacker an. Ein Paradies für Surfer (oder diejenigen, die gerne zuschauen)!

El Paredon

Für Surfer ist das entspannte Örtchen El Paredon sicher einer der besten Guatemala Reisetipps. Mit immer mehr chilligen Surf-Hostels und entspannten Vibes zieht es Surfer aus der ganzen Welt an.
Im Mellow Hostel kannst du in einem süßen Tipi-Zelt zwischen Palmen und Sand übernachten und im Garten kannst du’s dir in Hängematten und der Chill-out-area gut gehen lassen. Du kannst dort sogar einen Drink an der Poolbar bestellen, während du auf einem Barhocker im kühlen Wasser sitzt. Erfrischung von außen und innen gleichzeitig! Klingt das nicht verlockend?

Monterrico

Wenn du eine einheimische Atmosphäre bevorzugst und gerne surfst, dann ab nach Monterrico! Dieser kleine Ort etwas weiter südlich zieht vor allem einheimische Touristen an.
Wenn du ein Shuttle nehmen möchtest, checke vorher unbedingt, ob sie tatsächlich fahren, da sie seit der Pandemie einige der Linien eingestellt haben.
Und die Fahrt mit dem Chickenbus dauert echt lang und du musst mehrfach umsteigen.

4 | Volunteering zum Schutz von Meeresschildkröten

Wenn du zwischen August und Dezember an der Pazifikküste bist, ist eine der besten Guatemala Reisetipps, in einer Meeresschildkröten-Organisation als Volunteer zu helfen. Dabei hast du die einzigartige Möglichkeit, große Schildkröten am Strand und Babys beim Schlüpfen zu sehen.
Denn in diesen Monaten nisten Meeresschildkröten an den Stränden am Pazifik.

Durch Wilderei und immer mehr Müll in den Meeren, sind viele Arten leider vom Aussterben bedroht.
Hier kommen Organisationen ins Spiel. Du kannst als Volunteer beim Schutz der Schildkröteneier helfen und dabei, die frisch geschlüpften ins Meer freizulassen.

Eine gute Organisation, die ich empfehlen kann, ist ARCAS in El Hawaii in der Nähe von Monterrico. Dort hab ich ein paar Wochen verbracht und die Biologen bei allen möglichen Projekten im Naturschutzgebiet unterstützt. Die perfekte Mischung aus Natur, Abenteuer, Tieren, Strand-Vibes und richtig tollen Menschen!

Sie freuen sich das ganze Jahr über über helfende Hände, besonders aber während der Schildkrötensaison.
Und es ist wirklich ein schönes Erlebnis, die Reise damit zu verbinden, etwas Gutes zu tun.

5 | Entspanne am Lago de Atitlán

Zwischen drei schlafenden Vulkanen schmiegt sich der Lago de Atitlán in einen riesigen Vulkankrater und bildet damit den tiefsten See Mittelamerikas.
Am Lago de Atitlán herrscht eine ganz besondere Atmosphäre. Am Rande des Sees reihen sich Hippie-Dörfer, traditionelle Maya-Orte und grandiose Aussichtspunkte.

Die beliebtesten Orte zum Übernachten sind das quirlige San Pedro, das Hippiedorf San Marcos und die größte Stadt Panajachel. Die Dörfer San Juan und Santa Cruz sind auch entspannte Orte, in denen du eine Unterkunft bei Einheimischen finden kannst.

In San Marcos tummeln sich Eco-Hostels und -Hotels wie das Lush Atitlan, sowie richtig gute vegane und vegetarische Restaurants und Cafés.

Aber ganz egal wo deine Unterkunft ist, du bist immer nur eine kurze Bootsfahrt von allen Sehenswürdigkeiten in Guatemala’s beliebtestem See entfernt.

In der Gegend dreht sich alles darum, den klaren See zu genießen und zu entspannten:
  • Viewpoints – Die frühen Vögel können zum Sonnenaufgang zur berühmten “Indian Nose” hochwandern für einen gigantischen Ausblick. Aber auch mit einem kurzen 20-minütigen Spaziergang erreichst du niedrigere Aussichtspunkte, wie Mirador Kaqasiiwaan in der Nähe von San Juan. Die Aussicht von dort ist auch super schön.
  • Boot fahren – Zwischen den Orten am See ist es super easy und günstig, mit dem Boot hin- und herzufahren. Und es macht echt Spaß! Behalte im Hinterkopf, dass die letzten Boot gegen 16:00 Uhr fahren, um wieder zu deiner Unterkunft zurückzukommen.
  • Reserva Natural Atitlán – Das Naturschutzgebiet in der Nähe von Panajachel bietet Wasserfälle, Hängebrücken und du kannst Affen beobachten.
  • Ausflug zum Markt von Chichicastenango – Der See ist ein toller Ausgangspunkt für einen Tagesausflug zum größten Markt in Guatemala. Dort wuselt es voller Einheimischen und regionalen Produkten. Sonntags und donnerstags kannst du den Markt in einer etwa 2-stündigen Busfahrt erreichen.
  • Yoga-Stunden – Es gibt viele Yoga-Studios in und um San Marcos, wo du einen Retreat machen oder einfach nur für einzelne Stunden vorbeischauen kannst.

Noch eine Sache: Auch wenn einige Abschnitte am See zum Hinliegen und Sonne tanken einladen und man von Plattformen hört, von denen aus man in den See springen kann, würde ich davon abraten, ins Wasser zu gehen.
Ich hab während meiner Zeit in Guatemala einige Leute getroffen, die durch Parasiten vom Schwimmen im Lago Atitlán heftig krank geworden sind. Es kann natürlich jeder für sich entscheiden, aber eine Woche im Bett zu verbringen, kann einem die Zeit auf Reisen ganz schön vermiesen.

Seen, Seen, und noch mehr Seen

Auch wenn der Lake Atitlán sicher der beliebteste See in Guatemala ist, has das Land noch ein paar Schätze zu bieten:
  • Lago de Atitlán – der zweitgrößte und beliebteste See in Guatemala
  • Lago Amatitlán – ein kleinerer See in der Nähe von Guatemala City & Antigua
  • Laguna De Lachuá – eine ruhige Lagune in einem Nationalpark mitten im Regenwald
  • Lago de Izabal – Guatemala’s größter See direkt verbunden mit dem rießigen Fluss Río Dulce
  • Lago de Petén Itzá – Hier kannst du auf der Insel Flores direkt auf dem See übernachten

6 | Spring in die natürlichen Pools von Semuc Champey

Wenn du in Guatemala bist, darfst du die natürlichen Pools von Semuc Champey nicht verpassen!
Auch wenn die Busfahrt nach Lanquín kurvig und holprig ist, lohnt es sich, tief in den Urwald zu fahren, um diese Natur zu erleben.
In den natürlichen Kalksteinbecken, die sich über Jahrhunderte gebildet haben, glitzert türkisfarbenes Wasser. Dort kannst du einen ganzen Tag mit Reinspringen, Schwimmen und Entspannen verbringen. Daher ist Semuc Champey nicht ohne Grund eine der Guatemala Sehenswürdigkeiten, die auf deiner Reise nicht fehlen dürfen.

Neben den Pools gibt’s in der Umgebung von Semuc Champey einiges zu entdecken:
  • Übernachte in einem Bungalow am Fluss Cahabón und saug die Natur auf
  • Mach eine Schoko-Tour bei der du deine eigene Schoki herstellen kannst
  • Wandere am Fluss entlang und geh ins kalten Wasser schwimmen
  • Besuche die Höhlen bei Semuc Champey
  • Schippere beim Tubing in einem Reifen über den Fluss

Meiner Meinung nach brauchst du keine Tour, um Semuc Champey zu entdecken. Laut den Erzählungen von anderen Reisenden ist immer ein touristischer Besuch der Höhlen mit Kerzen dabei. Ich bin froh, dass wir die Becken in unserem eigenen Tempo genießen konnten, ohne dass jemand uns durchgehetzt hat.

Die beste Eco-Lodge in Semuc Champey

Für das beste Naturerlebnis in der Nähe von Semuc Champey kann ich unbedingt empfehlen, in der Utopia Eco Lodge zu übernachten. Im Gegensatz zu vielen Hotels, die in der hektischen Stadt Lanquín sind, liegt Utopia direkt am Fluss im Grünen.

Als wir nach einer abenteuerlichen Fahrt in diesem versteckten Paradies mitten im Urwald ankommen, summt der rauschende Rio Cahabón gemeinsam mit dem Wind und den tropischen Vögeln in unseren Ohren.
Die Eco-Lodge hat eine ziemlich einzigartige Geschichte. Auf Brachland haben sie tausende Bäume gepflanzt und dieses grüne Paradies geschaffen. Mit den ganzen Pflanzen möchten sie sich langfristig komplett selbst versorgen.
Die Zeit in der Utopia Eco Lodge gehört für mich definitiv zu den unvergesslichen Erinnerungen, weshalb Utopia auch bei keinen Guatemala Reisetipps fehlen darf.

Für die meisten Gerichte dort (rein vegetarisch – noch ein Pluspunkt!), verwenden sie so viele Zutaten wie möglich von ihren eigenen Pflanzen rund um die Lodge.
Dazu haben sie tausende Kakaobäume gepflanzt, aus denen sie ihre eigene Bio-Schokolade und Snacks herstellen. Ein Traum für Schoko-Liebhaber!

Außerdem unterstützt Utopia viele Community-Projekte in Lanquín, wie die Wasserversorgung der Schule und den Bau eines neuen Dachs. Das macht sie zu einer wirklich nachhaltigen Unterkunft.

7 | Besuche die Maya-Ruinen von Tikal

Tief in den Regenwäldern im Norden von Guatemala, wo Tukans singen und Affen von einem Baum zum anderen springen, ruhen die alten Ruinen der früheren Maya-Hauptstadt.
Tikal ist die größte Maya-Stätte, mit einer Fläche voller Tempel und Pyramiden, die viel größer ist als jede andere Maya-Stätte, die du in Mexiko, Honduras oder Belize finden kannst.

Beim Durchlaufen bekommst du eine Ahnung davon, wie groß die Hauptstadt des Maya-Reichs gewesen sein muss, da noch viele Pyramiden unter Hügeln versteckt sind, an denen du vorbei gehst. Tatsächlich wurden nur 15 % der Fläche ausgegraben. Also sind 85% immer noch unter der Erde und Bäumen begraben, stell dir das mal vor.

Das Außergewöhnliche an den Maya-Monumenten ist die Akustik. Wenn man vor einer Pyramide in die Hände klatscht, hört man ein Echo, das angeblich klingt wie der Ruf des Quetzal – des Nationalvogels von Guatemala.

Die beliebteste Zeit für einen Besuch ist zum Sonnenauf- oder -untergang. Wir waren jedoch tagsüber dort und haben es genossen, den märchenhaften Vibe einer leeren Tempelanlage für uns aufzusaugen. Es ist einfach so groß, dass sich die Menschen verteilen.

Um Tikal zu besuchen, kannst du im Städtchen Flores übernachten, das auf einer Insel im Petén-Itza-See liegt. Von dort aus kannst du einen Tagesausflug oder Ausflug mit Übernachtung nach Tikal unternehmen. Es gibt viele Veranstalter in Flores, die Transport nach Tikal oder eine geführte Tour anbieten.
Die beste Unterkunft in Flores ist definitiv Los Amigos Hostel mit seinem super schönen versteckten Hinterhof und den Good Vibes!

8 | Genieß die Natur von Río Dulce & Lago de Izabal

Was für ein Paradies!
Río Dulce verbindet Guatemala’s größten See Lago de Izabal mit der Karibik und ist zu einem beliebten Segelrevier geworden.

Schnapp dir ein Kajak und erkunde die Gegend auf eigene Faust. Du kannst zu einer Burg am Wasser paddeln oder heiße Quellen besuchen.
Außerdem lohnt sich eine Bootsfahrt in den Mangrovenwald oder nach Livingston, wo du auch zu den Wasserfällen Siete Altares oder zum Strand Playa Blanca gehen kannst.

Versteckt zwischen Mangroven und Palmen kannst du viele schöne Holzhäuser am Flussufer und am See erkennen, die sich in die Natur einschmiegen.
Eine Unterkunft direkt am Fluss lohnt sich hier wirklich. Es ist super schön, mit Vogelgezwitscher und der glitzernden Sonne über dem Fluss aufzuwachen.
Wenn du dir was gönnen willst, kannst du die Hacienda Tijax Ecolodge ansteuern. Das Kangaroo Hostel ist auch direkt am Fluss aber einfach gehalten und eher was fürs Durschnittsbudget. Sie bieten auch einen Bootstransfer vom Städtchen Río Dulce an.

9 | Tauch ein in die Garifuna-Kultur an der Karibikküste

Während wir über den gigantischen Fluss in Richtung Meer schippern, können wir spüren, wie sich die Umgebung nach und nach verändert. Wir fahren an Einheimischen mit Dreadlocks und Flip-Flops vorbei und eine entspanntere Atmosphäre liegt in der Luft.
Rund um die Stadt Livingston kann man fast vergessen, dass man in Guatemala ist, sobald man in die Kultur der Garifuna eintaucht. Abgetrennt vom restlichen Land und nur mit dem Boot erreichbar, gibt’s in Livingston afro-karibische Vibes und eine Kultur, die von afroamerikanischen Wurzeln abstammt.

Ihre Abstammung kommt von nigerianischen Sklaven, die vor der Küste von Mittelamerika Schiffbruch erlitten und sich dann mit den karibischen Völkern vermischten. Manche sagen sogar, dass die Garifunas das einzige Volk in Amerika sind, die der Sklaverei entkommen sind.

Wir werden super freundlich angesprochen und die Einheimischen sind neugierig, wo wir herkommen. Als ich mit einem älteren Mann spreche, ist er überrascht, dass ich aus Deutschland bin. Mit seinem starken Akzent erzählt er mir, dass Deutsche sich selten mit den Einheimischen unterhalten, weil sie denken, dass die Garifuna gefährlich sind. Das fand ich krass. Ich kann nur jeden ermutigen, immer offen auf Einheimische zuzugehen. Mit ihnen ergeben sich oft die überraschendsten Gespräche, man kann Insidertipps abstauben und ihre Gastfreundschaft erfahren.

Das Gericht, von dem alle schwärmen, ist Tapado – ein scharfer Kokoseintopf mit Meeresfrüchten und Kochbananen.
Leider konnte ich keine vegetarische Version finden, also hab ich’s nicht probiert. Außerdem war es mit 100 Quetzales (ca. 11 Euro) ziemlich teuer – fast dreimal so viel, wie wir normalerweise für ein Essen in Guatemala gezahlt haben.

Livingston, Guatemala

Livingston, Guatemala

Karibische Strände

Wenn du am nach so vielen Sehenswürdigkeiten in Guatemala einfach ein paar entspannte Tage an weißen Sandstränden brauchst, hab ich gute News für dich.
Ab nach Playa Blanca! Du erreichst es mit dem Boot in etwa einer halben Stunde von Livingston aus. Ich würde dir auch empfehlen, die eine Unterkunft dort zu suchen. Livingston selbst ist auf jeden Fall ein Erlebnis, aber nicht gerade der schönste Ort. Es liegt so viel Müll auf den Straßen und an den Stränden. Also würde ich wirklich nicht in Livingston baden gehen.

Eine gute Möglichkeit ist ein Tagesausflug von deiner Unterkunft in Río Dulce aus. Allein die Bootsfahrt nach Livingston ist schon ein Highlight, bei der du an Mangroven und großen Pelikanen vorbeikommst, die von den Bäumen herunter spickeln.

Boat ride to Livingston, Guatemala

10 | Probiere dich durch die leckere Guatemaltekische Küche

Sind wir mal ehrlich. Wenn du nicht das typische Essen probiert hast, dann hast du einen Ort nicht wirklich gesehen.
Ich fand das guatemaltekische Essen wirklich lecker. Man kann die Einflüsse der mexikanischen Küche spüren, aber es ist trotzdem anders. Bohnen und Tortillas sind wichtiger Bestandteil von vielen Gerichten. Und obwohl es sehr üblich ist, Fleisch zu essen, findet man auch leckere vegetarische Gerichte. Hier sind ein paar meiner Favoriten:

  • Desayuno Chapin mit Tortillas – Die handgroßen Fladenbrote sind aus der guatemaltekischen Küche nicht wegzudenken und machen das typische “Chapin” aus -Frühstück mit Bohnen, Eiern & frittiertem Platano. Aber Tortillas können zu fast allem und zu jeder Tageszeit gegessen werden.
  • Tacos – Sie sind im Prinzip die angebratene Version von Tortillas und werden oft mit Fleisch serviert und in verschiedene Saucen gedippt. Aber oft, wie zum Beispiel in Antigua, findet man auch vegetarische, manchmal sogar mit Sojafleisch.
  • Burrito – Ein großer Tortilla-Wrap, vollgepackt mit Bohnen, Gemüse, Salat, Avocado und manchmal Reis. Du kannst das Ganze oft mit scharfen Saucen, Guacamole oder Jalapeños pimpen.
  • Tayuyos – Eine mit Bohnenpaste gefüllte Version von Tortillas. Probier sie mit Guacamole, Chili-Salsa und typisch guatemaltekischem Käse. Lecker! (Sie sind den Pupusas aus El Salvador sehr ähnlich)
  • Guatemaltekische Ceviche – Im Gegensatz zur berühmten peruanischen Ceviche bereiten die Guatemalteken sie mit verschiedenen Arten von Meeresfrüchten (nicht nur Fisch) und Tomaten zu, oft auch mit Avocado. Ich habe eine vegetarische Version mit Pilzen anstelle von Garnelen und Tintenfisch probiert und es war echt lecker! So erfrischend.
  • Tortillasuppe – eine Tomatensuppe mit knusprigen Tortillas und normalerweise Avocado
  • Tapado – typisches Gericht von der Karibikküste: ein scharfer Kokoseintopf mit Kochbananen

11 | Reise nachhaltig in Guatemala

Häufig sind die Straßenränder komplett vermüllt und es sind weit und breit keine Mülleimer in Sicht. Obwohl viele Orte ein riesiges Müllproblem haben, ist es in Guatemala möglich, nachhaltiger zu reisen.

Transport & nachhaltige Unterkunft

Die öffentlichen Verkehrsmittel sind gut und es gibt gemeinsame Shuttles (Collectivos) innerhalb des Landes und in die Nachbarländer. Also kein Grund zu fliegen!
Außerdem gibt es tolle Eco-Hostels und Lodges mit nachhaltigem Ansatz für jedes Budget. Mein Favorit war definitiv das Utopia Eco Hotel in der Nähe von Semuc Champey. Ein Aufenthalt hier ist eine der Guatemala Reisetipps, die ich wirklich jedem empfehlen kann.

Darüber hinaus findest du im ganzen Land weitere nachhaltige Ecolodges.

Umweltfreundliches Essen

Als Vegetarier fand ich es tatsächlich einfacher als gedacht, fleischlose oder sogar vegane Gerichte zu finden. Wenn es keine vegetarische Option auf der Speisekarte gibt, kannst du im Zweifel immer nach Reis oder Tortillas mit Bohnen fragen.
Versuche, regionale Restaurants, Guides und Unterkünfte zu unterstützen, um sicherzustellen, dass dein Geld tatsächlich bei ihnen ankommt.

Darüber hinaus bietet fast jede Unterkunft kostenlos gefiltertes Wasser, bringe also deine wiederverwendbare Flasche mit und vermeide Plastikflaschen.

Filling up a filter bottle in Guatemala

Eco-Touren & Aktivitäten

Man kann Eco-Touren wie Wicho and Charlie’s finden, um die Sehenswürdigkeiten in Guatemala nachhaltig zu entdecken.
Außerdem gibt es sogar einen Unverpacktladen in Antigua (heißt Somos Tierra).

Und wenn du Kleidung oder ähnliches brauchst, schau bei Megapaca vorbei. Den Secondhand-Store, findest du an vielen Orten in ganz Guatemala und anderen zentralamerikanischen Ländern. Ich hab viele Reisende getroffen, die dort supergünstige, aber echt gute Klamotten, Schuhe und andere Ausrüstung bekommen haben.

Um auf Reisen was Gutes zu tun, schau dir die vielen Möglichkeiten für Volunteering in Guatemala an – von Meeresschutz über Tierheime bis hin zur Unterstützung in Eco-Lodges gibt’s viele Möglichkeiten.

Guatemala selbst richtet immer mehr Nationalparks ein, um die Umwelt zu schützen. Allerdings ist es noch ein langer Weg, was Müll angeht. Überall muss mann immer wieder zu Plastikverpackunge nein sagen. Aber bleib konsequent, auch wenn’s mal nervig ist. Denn aktives Ablehnen zeigt, dass Reisende kein Plastik wollen. So können wir auch Locals zum Umdenken anregen.
Bildung ist einfach alles. Ich hoffe, dass wenn wir immer wieder auf Müll und Müllreduzierung aufmerksam machen, nach und nach weniger Leute ihren Abfall aus dem Autofenster werfen.

Gut zu wissen

Wie reist man am besten durch Guatemala, um all die schönen Orte zu sehen?

Die bequemste Art sind definitiv die Touristenbusse (Shuttles), die regelmäßig fahren und dich sicher und zuverlässig zu den meisten Orten bringen.
Aber mindestens einmal in einem Chickenbus zu fahren, gehört definitiv zum Guatemala-Abenteuer dazu! Und es ist um ein vielfaches billiger. Normalerweise musst du ein paar Mal umsteigen, aber du erreichst dein nächstes Ziel für einen Bruchteil vom Shuttle-Preis.
Eine weitere gute Option ist es, ein Auto zu mieten. Wir hatten für einen Teil unserer Reise durch Guatemala einen Mietwagen und es hat super Spaß gemacht, das Land auf diese Weise zu erkunden.

Wie viel Zeit braucht man, um Guatemala zu sehen?

Um das Land richtig zu erleben, würde ich mindestens zwei Wochen in Guatemala empfehlen. Die Entfernungen sind ziemlich lang und du wirst einige Tage im Bus verbringen.
Um Guatemala entspannter zu erleben, sind drei Wochen perfekt.

Chicken buses in Guatemala

Chicken buses in Guatemala

Ist es sicher, durch Guatemala zu reisen?

Absolut! Von der ersten Sekunde, in der ich in Guatemala ankam, habe ich nur positive Erfahrungen mit den total offenen Guatemalteken gemacht. In den unterschiedlichsten Situationen haben sie sich immer wieder so viel Mühe gegeben, zu helfen. Nicht ein einziges Mal habe ich mich im Land unsicher gefühlt.
Natürlich solltest du, wie überall, nicht leichtsinnig sein und beispielsweise nachts nicht alleine nach Hause gehen. Generell würde ich in Mittelamerika empfehlen, nicht nachts zu reisen.

Auch solltest du bestimmte Gegenden meiden. Ich hab zum Beispiel ein paar Geschichten von Reisenden mitbekommen, die in Guatemala-City ausgeraubt wurden. Und da es dort sowieso nicht so viel sehenswertes gibt, hab ich mich entschieden, die Hauptstadt auszulassen. Das wäre sowieso ein Reisetipp für Guatemala, den ich jedem nahelege.
Letztendlich kann ich sagen, dass du mit offenen Augen und gesundem Menschenverstand nur gute Erfahrungen dabei machen kannst, die ganzen Sehenswürdigkeiten in Guatemala zu entdecken.

Muss man Spanisch sprechen, um durch Guatemala zu reisen?

Sagen wir mal so: Spanisch ist kein Muss, um Guatemala zu bereisen. Es kommt natürlich auch drauf an, wohin und wie du reist. Ich hatte das Gefühl, dass an vielen touristischeren Orten, wie in Antigua, einige Menschen Englisch sprechen. Es reicht also um herumzukommen.
Es ist aber ganz klar besser, wenn du zumindest ein paar Worte Spanisch sprichst, um mehr mit Einheimischen in Kontakt zu kommen und ein bisschen Small Talk halten zu können.

Ich hatte auch das Gefühl, dass es mir oft ziemlich geholfen hat, dass ich mich unterhalten konnte, beispielsweise, um Einheimische zu fragen, wo der Bus abfährt. Auch wenn du mehr einheimische oder ländlichere Orte wie Monterrico sehen möchtest, würde ich Grundkenntnisse in Spanisch empfehlen. Das selbe gilt, wenn du die günstigen Chickenbuses statt der Touristen-Shuttles nehmen möchtest.
Oder finde einfach einen Travel Buddy, der Spanisch spricht.

Ist es günstig, durch Guatemala zu reisen?

Guatemala hat sich für uns tatsächlich teurer herausgestellt, als wir erwartet hatten. Vor allem fürs Essen (Gerichte für um die 35 – 60 Quetzales, das sind um die 4 – 7 Euro) und die Shuttlebusse (die für die meisten Strecken locker um die 20 – 40 Euro gekostet haben) mussten wir tief in die Tasche greifen. Wir trafen viele andere Reisende, die das selbe Gefühl hatten.
Angeblich sind die Preise während der Pandemie ziemlich stark gestiegen.
Du kannst deine Reisekosten immer etwas drücken, indem du Streetfood isst (allerdings haben wir nicht so viele Stände gefunden), Chickenbuses nimmst und in Dorm Rooms schläfst.

Guatemala – kurz und knapp

Guatemala in drei Worten: Vulkane | Tortillas | Vogelgesang

Wusstest du schon? In Guatemala gibt’s 23 verschiedene gesprochene Sprachen. Darunter sind 21 völlig unterschiedliche alte Maya-Sprachen.

Lieblings-Fotospot: Den Sonnenaufgang vom Gipfel des Acatenango aus

Lieblingsessen: Veggie-Tacos mit Sojahack, scharfer Sauce und Guacamole

Darf nicht fehlen: Ins pastellblaue Wasser von Semuc Champey springen

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