20 Monate dauerte unsere Reise ohne Flugzeug von Norddeutschland über die Mongolei bis Indonesien und zurück. Wir trampten bis nach China, radelten durch Südostasien und reisten per Anhalter und öffentlichen Verkehrsmitteln zurück nach Hause. 25 Länder und unzählige unvergessliche Erlebnisse später veröffentlichen wir, Ole und Pauline, nun unser Buch „Ohne Flugzeug in die Ferne“ beim oekom verlag – wenn wir mit möglichst vielen Vorbestellungen zeigen können, dass das Interesse an Reisen ohne Flugzeug groß genug ist.

Alle Infos dazu findest du hier.

Ohne Flugzeug in die mongolische Steppe

Seit vier Tagen schaukeln wir in ungefederten LKW durch die ewige mongolische Wüste. Vor unseren Augen wippt der schnurgerade Horizont im Rhythmus der Schlaglöcher auf und ab. Ein entgegenkommendes Gefährt wirbelt Sand auf und für ein paar Sekunden sind wir blind, gefangen in einer Wolke aus Staub.

Munkhbat, der Fahrer, lässt sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen. Zielstrebig steuert er den Lastwagen, der gleichzeitig so etwas wie sein Zuhause ist, Meter für Meter der chinesischen Grenze entgegen. Erst Tage später wird er dort ankommen, durchgeschüttelt von ungeteerten Straßen und mit müden Augen von Wüstensand und durchfahrenen Nächten.

Drei Millionen Menschen leben in dem Land, das beinahe fünf Mal so groß wie Deutschland ist. Allein von der chinesischen Grenze im Westen bis zur Hauptstadt Ulan-Bator legen wir 1.700 km zurück. Diese Entfernungen, die die meisten Fernreisenden unbeeindruckt im wahrsten Sinne des Wortes überfliegen, wollen wir spüren – denn die endlosen Steppen, die unüberblickbaren Weiten sind etwas, das die Mongolei auszeichnet.

Wir wollen den Weg sehen, den Einheimische fahren, um etwas zu kaufen, was ihre eigene Herstellung und der nächste Dorfladen nicht bieten. Wir wollen das Land sehen, das sich über Tage hinweg kaum verändert und doch mit jedem Lichteinfall, jedem Schneeschauer, jedem Berggipfel am Horizont etwas anderes ausstrahlt. Wir wollen die freilaufenden Kamele, die mächtigen Adler und vereinzelten Ger, wie Jurten hier heißen, nicht verpassen. Wir wollen vollständiger reisen.

Reisen ohne Flugzeug, Unterhaltung von Kindern
Begegnung mit Familie beim Reisen ohne Flugzeug

Eindrücke vom Reisen ohne Flugzeug in der Mongolei

Schafskopf und die schönste Dusche unseres Lebens

Unser insgesamt fünftägiger Wüsten-Exkurs führt uns abseits der wenigen geteerten Straßen durch die Tiefen der Gobi, vom westlichen in den östlichen Süden. Bis in die Mongolei sind wir fast ausschließlich per Anhalter gereist und auch hier sind wir mit unseren goldenen Daumen unterwegs.

Anfangs stehen wir vor einem klitzekleinen Problem: Auf Google Maps ist ein schmaler, unvollständiger Weg auf unserer Route eingezeichnet; auf maps.me ein anderer. Wir haben keine Ahnung, ob überhaupt einer davon existiert.

Wir setzen also auf unser Glück und laufen einfach mal ein Stück weit drauf los, mitten in den endlosen Sand hinein. Und sind fast schon überrascht, als wir tatsächlich einen Weg entdecken, den weder Google Maps noch maps.me kennen: eine sogenannte Mining Road, auf der reihenweise LKW Kohle ins benachbarte China transportieren.

Direkt die ersten beiden Fahrer nehmen uns mit. Die Brüder Kublai und Kombatr sind mit Frau und Kleinkind unterwegs, die sie mit ihren harten Arbeitszeiten ansonsten nur selten zu Gesicht bekommen würden. Ihr Leben auf drei Quadratmetern hat trotz der Enge etwas Gemütliches an sich. Unterwegs reden und spielen die Eltern mit ihren Töchtern, starren gemeinsam aus dem sonnigen Fenster, wechseln alle zusammen geplatzte Reifen. Abends treffen sich beide Familien zum gemeinsamen Essen. Es gibt Schafskopf. Ihre freundliche Einladung lehnen wir dankend ab.

Wir freuen uns sehr, dass wir die beiden Familien ein Stück ihres Weges begleiten dürfen und sie ihren besonderen Alltag mit uns teilen. Denn das ist, was wir am Reisen ohne Flugzeug lieben: die Einblicke in andere Lebenswelten, die unerwartet intensiven Begegnungen, das Staunen und Dazulernen, das Abenteuer.

Am fünften Tag erreichen wir erstmals wieder ein Dorf. Wir kaufen in einem Ger einen 5-Liter-Kanister Brunnenwasser und waschen uns dann, mitten im goldenen Sonnenuntergang der Steppe, erstmals wieder unsere staubigen Haare. Die schönste Dusche unseres Lebens.

Zelten beim Reisen ohne Flugzeug

Eindrücke vom Reisen ohne Flugzeug in der Mongolei

Reisen ohne Flugzeug | Die Schönheit des Überlandreisens

Nach 20 Monaten Reise über Land und Wasser tun wir uns schwer mit der Vorstellung, jemals wieder in ein Flugzeug zu steigen. Wir sind der Freiheit, Entschleunigung und Vollständigkeit des Überlandreisens verfallen. Oft lieben wir die Wege noch mehr als das Ziel, meist kommen die schönsten Erlebnisse an unerwarteten Orten zu uns.

Zum Beispiel in Indonesiens überfüllter Ex-Hauptstadt Jakarta, in der eine Familie uns für mehrere Tage aufnimmt, ihre Lieblingsbananensorten mit uns teilt und von uns lernt, Kartoffelpuffer mit Apfelmus zuzubereiten. Oder in einem kirgisischen Bergdorf, in dem unsere Gastgeber Pauline mit einer quietschrosa Geburtstagstorte und einem traditionellen Kopfschmuck überraschen. Oder auch in einem tiefblauen pakistanischen Bergsee, dessen eisige Kälte stärker wirkt als unser heiß geliebtes Koffein.

Gleichzeitig haben wir auf unserer Reise immer wieder erlebt, wie stark die Klimakrise das Leben unzähliger Menschen gefährdet. Die Mongolei beispielsweise ist schon jetzt eines des trockensten Länder der Welt; Pakistans schmelzende Gletscher erhöhen die Häufigkeit von lebensgefährlichen Erdrutschen; in Südostasien reisten wir monatelang bei Temperaturen über 40, oft über 45 Grad. Wir möchten die Orte und Menschen, bei denen wir zu Gast sind, nicht allein schon durch unsere An- und Abreise weiter schädigen.

Natürlich kann man eine Überlandreise wesentlich komfortabler und weniger abenteuerlich gestalten als unsere Exkursion durch die mongolische Steppe. In einer wachsenden Gemeinschaft von Menschen, die ohne Flugzeug reisen wollen, findet sich alles – vom 1.-Klasse-Schlafwagen in komfortablen Zügen hin zu Menschen, die barfuß und ohne Handy durch die ganze Welt wandern.

In der Wüste beim Reisen ohne Flugzeug,
LKW beim Reisen ohne Flugzeug in der Mongolei

Eindrücke vom Reisen ohne Flugzeug in der Mongolei

„Ohne Flugzeug in die Ferne“

Wenn auch du dich für Reisen ohne Flugzeug begeisterst, haben wir genau das Richtige für dich. Unser Buch „Ohne Flugzeug in die Ferne“ beim oekom verlag zeigt, warum es sich lohnt, auf dem Boden zu bleiben, und wie du Schritt für Schritt fast jeden Ort der Welt ohne Flieger erreichen kannst. Alle Infos dazu findest du hier.

Wir können unser Buch nur veröffentlichen, wenn wir mit genug Vorbestellungen zeigen, dass das Interesse an flugfreien Reisen groß ist. Wenn du unser Projekt unterstützen möchtest, bestelle also bitte fleißig Bücher vor – für dich und all deine reisebegeisterten Bekannten.

Danke für deine Unterstützung und gute Reise – wo immer dein Weg hinführt!

Reisen ohne Flugzeug, Buch "Ohne Flugzeug in die Ferne"
Pauline & Ole von "Ohne Flugzeug in die Ferne"

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